Die optimale Anzahl an Menschen
BlogWriter, 4.9.24
Heute wollte ich es wissen: Ich habe die Künstliche Intelligenz gefragt, was "die optimale Anzahl an Menschen auf diesem Planeten" in Hinblick auf die vorhandenen Ressourcen sei?
Die Antwort war: "Einige Schätzungen legen nahe, dass diese Zahl zwischen 2 und 4 Milliarden liegen könnte, wenn man nachhaltige Lebensweisen und eine geringere Ausbeutung der Ressourcen zugrunde legt."
Am 1. Juli 2024 waren wir 8,16 Milliarden Menschen.
Also doppelt bis viermal so viel.
Und wir leben alles andere als nachhaltig.
Da drängt sich mir die Frage auf: Was würde die KI tun, hätte sie Macht und könnte entscheiden (und exekutieren!), was logisch richtig für sie scheint?
Der Kulturkampf um Dragqueens und die Aufregung über eine Lesung in Wien
BlogWriter, 28.8.24
Neulich ist mir dieser Beitrag untergekommen, in dem DER STANDARD berichtet hatte, dass der Dragartist Candy Licious zwei Kinderbücher in Wien vorgelesen und damit eine Welle an Protesten provoziert hatte.
Ihr könnt euch sicher noch erinnern.
Was die wenigsten wissen: Eines der beiden Bücher habe ich geschrieben.
"Die kehrverte Welt des Filip Fisch".
Ein harmloses Kinderbuch voll mit versteckten Wortspielen, das in einem aufgelassenen Postkasten spielt und eine zentrale Botschaft hat: "Schäm dich nicht, wenn du anders bist. Anders ist besonders."
Die beiden Journalistinnen haben es damals so ausgedrückt: "Filip Fisch, der anders ist als seine Geschwister – weil er keine Flossen, sondern nur Füße hat und traurig ist. Bis ihm jemand sagt, dass das voll okay ist."
Mein kleiner Beitrag damals, die Welt vielleicht ein bisschen Bunter und ein bisschen toleranter zu machen.
Die Proteste haben sich auch gegen diese Grundidee gerichtet.
Das macht mich traurig. Auch noch 1 1/2 Jahre danach.
Falcos bester unbekannter Song und unsere beschissenen Zeiten
BlogWriter 21.8.24
Geht's euch auch so? In letzter Zeit ist das Thema "Politik" in all seinen Facetten fast immer bestimmend, wenn ich Freunde treffe. Ein gutes Zeichen für Sorglosigkeit und Zufriedenheit ist das nicht.
Einige, gefühlt mehr als sonst, haben ihren "Ultra-Frühtest" bereits hinter sich. Und er war bei allen (!) negativ. Das heißt, dass zumindest in meiner Bubble (die ich politisch im Großen und Ganzen mittig verorten würde) "Keine" die relative Mehrheit hätte. Das wiederum heißt, dass die Ja-Themen, die ihnen wichtig sind, von den Nein-Themen aufgehoben werden.
Ein paar Beispiele der diskutierten "clashes of interests":
- Einer fürchtet gewaltbereite Subkulturen, ihm ist aber Umweltschutz extrem wichtig.
- Eine befürwortet bedingungsloses Grundeinkommen, dies aber unter Beibehaltung der Leistungsgesellschaft.
- Einer will Arbeitszeitkürzung und Mietobergrenzen, aber auf keinen Fall das Wahlrecht für Nicht-Österreicher.
- Eine will Erbschaftssteuer aber für ganz Reiche.
- Einigen ist unsere Neutralität extrem wichtig, gepaart mit Verantwortungen, die ein neutrale Staat zu erfüllen hat. Oder besser hätte. Da fühlt sich niemand wirklich gut verstanden.
Conclusio: Keine der Parteien liefert meinem Bekanntenkreis ein Programm, das ohne schmerzhafte Kompromisse annehmbar ist.
Und das hatten wir so noch nie.
Zumindest in meiner Bubble verabschieden sich die Parteiprogramme gefühlt von der Mitte auf die Seiten. Was Kompromisse klarerweise schwieriger macht.
Aber warum Falco?
In seinem meiner unbedeutenden Meinung nach besten unbekannten Song "Psychos" singt er u.a.:
"den D.I.N.K.S. ein Rätsel
den G.R.U.M.P.I.E.S. too hip
den P.O.S.T.I.E.S. too trendy
den M.I.L.K.I.E.S. too sick"
Das erinnert mich an die aktuelle Diskrepanz: "Den Linken zu rechts, den Rechten zu links".
Die Lösung wäre ein gute Mitte.
Die fehlt. Mehr denn je.
Dennoch, mein Appell lautet schon jetzt (und ihr werdet das sicher noch das ein oder andere Mal von mir lesen): Geht's 29/9 wählen! Der Schmarrn, den die anderen verursachen, macht's auch nicht besser.
Denkt's an Churchill, "Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
10 Minuten
BlogWriter 20.8.24
Im Zuge meiner Buch-Recherchen wundere ich mich immer öfter darüber, wie ruhig wir alle sind. Oder scheinen.
Es ist Vormittag, wir trinken grad den zweiten Kaffee, arbeiten am PC, heimlich was auf Amazon bestellen, ein verstohlener Blick in Facebook, vielleicht ein Tratscherl mit Kollegen.
Dabei ist in den letzten 10 Minuten einiges in der Welt passiert:
- Wir haben 723.000 Tonnen CO2 in unsere Atmosphäre abgegeben. 723.000 Tonnen. So schwer wir 14.500 Straßenbahnen. CO2 gilt als einer der Hauptverursacher der drohenden Klimakatastrophe. Deren Auswirkungen wir bereits jetzt deutlich spüren.
- Wir haben 571 Tonnen Mikroplastik ins Meer geschüttet. Reifenabrieb, Kosmetika, synthetische Textilien. Mikroplastik wirkt wie ein Magnet auf Umweltgifte. Und es verletzt und tötet Meerestiere, die es aufnehmen. Die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sind noch wenig erforscht. Wahrscheinlich schädigt es unsere Zellen und dringt ins Gehirn ein.
- Wir haben 5 Menschen in Kriegen getötet. 5 Schicksale mit Freunden, Familie und Menschen, die sie lieben. 5 Individuen voller Hoffnung und Träumen. 5 Potenziale, 5 Chancen für eine vielleicht bessere Welt.
Ja, ja, wissen wir eh alles.
Stimmt.
Aber handeln wir auch nach diesem Wissen?
Verzichten wir? Konsumieren wir achtsam? Erkennen wir nur Schuldige oder sind wir an Lösungen interessiert? Und lassen wir Wirtschaft und Politik spüren, wie wichtig uns Achtsamkeit, Respekt und Frieden sind?
Es sind 10 Minuten in denen mir wieder einmal klar wird, woran die Welt leidet.
An uns.
#achtsam #respekt #friede #klimakatastrophe #krieg #mikroplastik #5nach12 #punkwriter
Pic by AI „Leonardo“
Drei Äpfel.
BlogWriter 18.8.24
Drei Äpfel. Zugegeben, das sind nicht viele. Lohnt also kaum den Aufwand, darüber zu schreiben. Ich tu's trotzdem.
Ich habe sie genommen, weil sie mich wirklich angelacht haben, so grün und frisch, wie sie wirkten.
Drei Äpfel.
Am liebsten hätte ich sie gleich wieder zurück gelegt. Nach dem Wiegen. Da erst habe ich nämlich ihr Herkunftsland gesehen: Südafrika.
Weil man aber nichts zurücklegt, was man schon betatscht hat (hat mir meine Oma beigebracht), habe ich sie gekauft. Und gegessen.
Geschmeckt haben sie mir nimmer, die drei Äpfel. Die beinahe mehr von der Welt gesehen haben als ich.
Wäre schön, wenn Supermärkte diese CO2-Treiber gar nicht mehr anbieten würden. Damit sich niemand vergreift, so wie ich.
Wäre ich Kanzler würde ich es so ausdrücken: "Wir sind eine Apfelbauern-Nation."
Wir brauchen keine (von weit her) Zuagroast'n.
Einen schönen Sonntag euch in guter, frischer Luft!
P.S.: Bild ist KI. Davon demnächst mehr.
Den Nerv getroffen.
BlogWriter 16.8.24
Mein Artikel hat offenbar den Nerv getroffen. Gut so!
Neben einigen Kooperations-Angeboten aus ganz Oberösterreich und sogar darüber hinaus sind es vor allem solche Feedbacks, die mich unbeschreiblich freuen!
Nebenbei ein bissl die Welt retten - die Richtung stimmt!
„Ohne eigenes Auto, bei uns heroben im Mühlviertel? Echt jetzt?“
BlogWriter 9.8.24
AIGEN-SCHLÄGL. Pendeln nach Linz, Business-Termine als Texter, Werber und Unternehmensberater in ganz Österreich, kulturelles Leben, Urlaub: Seit viereinhalb Monaten meistern Peter Werner (PunkWriter.at) und seine Lebensgefährtin Kerstin Grom das Leben im Mühlviertel ohne eigenes Auto. Zuerst kritisch eingeschätzt, sind sie zur Überzeugung gekommen, dass es sogar ziemlich gut geht.
Zugegeben, die ersten Gespräche mit Freunden waren nicht gerade aufbauend. Die meisten konnten sich nicht vorstellen, dass das, was wir vorhatten, funktionieren kann. Und warum wir uns das antun wollten, konnten sie schon gar nicht nachvollziehen. Dabei lagen unsere Beweggründe auf der Hand. Für uns zumindest. Aber einmal der Reihe nach. Was hatten wir vor? Und warum?
Die Klimakatastrophe verhindern
Dass das Klima in den letzten 10.000 Jahren im Vergleich zur Erdgeschichte relativ stabil war, wissen wir. Dass sich die Oberflächentemperatur der Erde seit Beginn der Industrialisierung stark erhöht hat und sich weiter erhöhen wird, wissen wir auch. Klimaveränderungen gab es immer, dieses Argument der Klimakrisen-Skeptiker ist richtig. Diesmal allerdings läuft die Erwärmung 20 Mal schneller als in den Klimawandeln der letzten 65 Millionen Jahre.
Der Großteil dieser enormen Geschwindigkeit liegt am vom Menschen verursachten CO2-Ausstoß. Jeder von uns verursacht derzeit einen CO2-Ausstoß von rund 10 Tonnen pro Jahr. Davon rund ein Viertel für Mobilität. Berechnungen zufolge kann unsere Atmosphäre nur eine Tonne CO2 pro Jahr abbauen, das sind nicht ganz 3 Kilo pro Tag. Ein durchschnittlicher Verbrennermotor produziert rund 110 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer. Das bedeutet, bei knapp 30 Kilometern Autofahrt am Tag ist Schluss mit Klimaneutralität, und das ungeachtet des persönlichen Konsums, der Heizung, Ernährung und CO2-intensiver Urlaubsreisen.
Carsharing im Mühlviertel? Mühlferdl!
Mitten in unseren Überlegungen, unseren heiß geliebten SUV gegen ein E-Fahrzeug zu tauschen, kamen wir auf einen kühnen Gedanken: „Was, wenn wir generell aufs eigene Auto verzichten?“ Zugegeben, im ersten Moment haben wir über die eigene Idee gelacht. Dann begannen wir zu rechnen. Und natürlich, der Mühlferdl kommt deutlich günstiger als ein eigenes Auto. Zumal wir in unserer Planungsphase bemerkt haben, dass wir das eigene Auto im Schnitt nur vier Stunden in der Woche genutzt haben. Das bedeutet mehr als 97 Prozent Stehzeit, also Zeit, in der das Auto zwar nicht bewegt wird, aber an Wert verliert und Versicherung kostet. Und dann haben wir unsere Bedürfnisse geplant und umverteilt. Und siehe da – es hat geklappt, zumindest mal am Papier: Pendeln nach Linz und Business-Termine mit dem Klimaticket, Termine in der Region mit dem Mühlferdl, Einkaufen zu Fuß.
Die Praxis
Es sind schon zwei Paar Stiefel, Vorhaben in süßer Theorie am grünen Tisch zu planen und diese dann in der harten Praxis auch wirklich umzusetzen. Der Moment des Abschieds von unserem SUV (von uns liebevoll der Dicke genannt) zum Beispiel war alles andere als lustig. Einerseits, weil das Auto wirklich toll war, andererseits, weil uns klar wurde: Ab jetzt müssen wir smart planen, uns eventuell auch einschränken.
Und siehe da, es geht. Und das sogar ziemlich gut, wenn man ein paar Dinge beherzigt. Mittlerweile sind viereinhalb Monate vergangen und wir konnten einiges an Erfahrung sammeln:
• Meine Lebensgefährtin pendelt von Aigen-Schlägl mit den Öffis nach Linz, das klappt perfekt und schont im Gegensatz zum Staustehen die Nerven.
• Meine Termine als Texter, Werber und Unternehmensberater in ganz Österreich lassen sich ebenfalls herrlich öffentlich absolvieren. Ich kann im Bus/Zug sogar arbeiten und so oft es geht nehme ich die Mühlkreisbahn, die Aussicht auf unser wundervolles Mühlviertel ist jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis! Ich hatte sogar schon einen bewusst so gewählten Business-Termin mit einem Wiener Kunden während der Fahrt! Ich hoffe, dieses regionale Kleinod bleibt nicht bloß erhalten, sondern wird weiter ausgebaut!
• Unser reges zwischenmenschliches und kulturelles Leben mussten wir nicht einschränken. Unsere (noch) exotische Back-to-the Roots-Mobilität ist sogar ziemlich oft Gesprächsthema mit unseren Freunden.
• Und selbst unser erster Urlaub mit dem Mühlferdl im Ausseerland war ein voller Erfolg, vor allem, nachdem wir uns mit dem Stromtanken außer Haus vertraut gemacht hatten, was anfangs gar nicht so einfach war. Zum Glück standen uns die Spezialisten der Leaderregion Donau-Böhmerwald mit Rat und Tat zur Seite.
• Ach ja, ein einziger Punkt blieb offen: die Besuche in unserem heißgeliebten Aigen-Schlägler Freibad. Dafür kauften wir uns einen (äußerst sparsamen, staatlich geförderten) E-Roller, mit dem wir mittlerweile auch einige der anderen Mobilitäts-Themen lösen.
Conclusio zum Selbstversuch: Wir machen weiter! Natürlich trägt die Lage unseres Wohnortes (ca. fünf Minuten zu Fuß zu Bus und Mühlferdl) zum Erfolg bei. Der Mehraufwand an Planung ohne eigenes Auto wird jedenfalls durch unser gutes Gefühl, etwas zum Lebenswert und Wohlstand der kommenden Generationen beitragen zu können, mehr als wett gemacht.
„Ohne eigenes Auto, bei uns heroben im Mühlviertel? Echt jetzt?“ (tips.at)
Welterschöpfungstag 2024
BlogWriter 6.8.24
Einen wunderschönen Welterschöpfungstag uns allen!
Happy Earth Overshoot Day!
Mein Gott, wie die Zeit vergeht. Es kommt mir vor, als würde dieser Tag jedes Jahr etwas früher gefeiert. Was? Das kommt mir nicht nur so vor? Hm. Na egal.
Wie feiern wir diesen Tag am besten? Ich habe ein Idee! Gehen wir shoppen! Am besten, irgendeinen Schas, der morgen schon wieder out ist. Mode! Ja, Mode ist super. Da erzählen uns irgendwelche Gören im Netz, warum das gestern Gekaufte heute schon wieder "vöööööllig cringe" ist. Out. Untragbar. Unherzeigbar. Man müsste sich ja genieren.
Naja, schick ma das Glumpert halt nach Afrika, spenden beruhigt ein bissl das Gewissen (auch wenn das meiste nie ankommt).
Charity gibt einem immer das Gefühl von Erhabenheit, findest du nicht?
Und warum sollte es überhaupt schlecht sein, das Gewissen?
- Nur weil wir 25 Tonnen pro Kopf und Jahr verbrauchen und eigentlich maximal 7 Tonnen festgelegt wären? Vergiss es, das kommt sicher von irgendwelchen ungepflegten, wirtschaftsfeindlichen Links-Romantikern.
- Nur, weil wir in Österreich mit unseren 1.Welt-Konsum den Welterschöpfungstag schon Anfang April "feiern"?
- Nur weil die "Nichtstuer im Süden" ( J. Haider), wie Indien, Uruguay oder Kenya gar keinen Welterschöpfungstag haben? Die Oamen. Die müssen nur mit dem auskommen, was der Planet ihnen bietet.
Machen wir's weiterhin wie die Heuschrecken: Fressen wir, was wir kriegen. Schließlich hackl'n wir dafür.
====== SARKASMUS OFF======
==> Als die, die am meisten konsumieren, tragen wir die größte Verantwortung. Für das, was ist und für das, was sein wird.
==> Wir müssen nicht auf Teufel komm raus produzieren, nur weil es Käufer findet.
==> Wir müssen nicht auf Teufel komm raus kaufen, nur weil es irgendwem imponiert.
==> Wir stehen an der Kippe. Auf unsere nächsten Schritte kommt's an.
Fressen
BlogWriter 6.5.24
Ausstellungszyklus "Fressen"
5 Digital Art Werke, Text + KI-Grafiken
1/5 KONSUMIEREN
2/5 FUNKTIONIEREN
3/5 OPTIMIEREN
4/5 IGNORIEREN
5/5 Träumen